Schülerin-Blog

HamburgMeineStadt heißt das Blog der Hamburgerin Fabiola Cruz, einer Schülerin der Max-Brauer-Schule, die von Abschiebung bedroht ist.
Das Blog ist heute ans Netz gegangen, dort findet man auch eine Online-Petition zum Unterschreiben und einen Link zur Facebookunterstützerseite „Fabiola muss bleiben!“

Weblog-Modul 2012

Herzlich willkommen zum Weblog-Modul 2012!  Für die 7. Runde „Individualisiertes Unterrichten mit Weblogs“ in der Hamburger Referendarsausbildung habe ich meine Einführungs-Präsentation noch einmal gekürzt und an Ihre Wünsche angepasst neu gewürzt:

Inklusion? Jeder ist anders!

CC BY Mr. Kimberly

„Hello Stranger.“  So begrüßt der Vater seine neugeborene Tochter Zoe. In einem kurzen beeindruckenden Blogpost schreibt Mr. Kimberly über das Neugeborenen-Dasein:

They are unfamiliar with the world that parents live in. […] They are strange to themselves. […] They are learning machine, just newly turned on.

Lernen zu müssen, mit sich selbst und der Welt vertraut zu werden, das ist für jeden Menschen von Anfang an die vorgegebene Aufgabe. Und dabei muss jeder sich aus dem, was ihm widerfährt, seinen eigenen Sinn bilden, indem er auf seine je eigene individuelle Weise damit umgehen lernt.
Schule soll dabei helfen. Wie kann das gelingen, wenn jeder, wirklich jeder, anders ist?

In der Ära der Digitalität sind heute Medienformen entstanden, die es erleichtern, mit  anderen an einer Sache zu arbeiten und dabei dem eigenen persönlichen Sinn zu  folgen. Ein Weblog z.B. erlaubt einer Lerngruppe in ständigem Austausch über eine gemeinsam geteilte Sache zu sein, in der jedes Mitglied dieser Gruppe „sein eigenes Ding“ macht und damit gleichzeitig zu einem gemeinsamen Ergebnis beiträgt. Außerdem ermöglicht dieses Medium auch die Kommunikation der Gruppe mit der Welt.  Offen nach innen und offen nach außen.
Das sind gute Voraussetzungen für alle Strangers – also für uns alle – , sich (uns) selbst und die Welt immer besser zu verstehen. Und je besser wir verstehen, umso besser können unsere Leben gelingen. Mehr geht nicht.

Veg’s „neverseconds“ – Blogs sind Partizipationsmedien

Dass Blogs auch in der Schule sehr viel mehr sein können als nur nette tools, um den Unterricht besser „umzusetzen“,  sieht man an diesem Blog der 9-jährigen schottischen Schülerin Martha Payne mit dem Nick-Namen „Veg“. Der Name des Blogs „neversoconds“ bezieht sich auf die Praxis, dass beim Essen in der Schulkantine niemals ein Nachschlag gewährt wird.

„Veg“ fand ihr Schulessen schlecht, nicht sättigend und ungesund. Sie kam auf die Idee,  es jeden Tag zu fotografieren und  das jeweilige Bild ihres gefüllten Tellers in ihrem Blog ins Netz zu stellen …

Und das wurde daraus:
Innerhalb weniger Monate verbreitete sich das Blog in der ganzen Welt unter SchülerInnen, die mit ihrem Schulkantinenessen unzufrieden waren. Die Printmedien schrieben darüber, und Jamie Oliver, der beliebte englische Kochpädagoge (meine Bezeichnung), lud Veg zum öffentlichen Kochen ein. Und natürlich musste die Schule vor Ort reagieren – das Essen soll besser geworden sein, und es gibt inzwischen Nachschlag.
Veg sammelt außerdem Spendengelder in großer Zahl zur Unterstützung von Mary’s Meal, ihrem Projekt für Schulspeisung in Ländern mit Hungerproblemen.

(Projekt-)Lernen 2.0 at it’s best!
Was ich neben der beeindruckenden Tätigkeit der Schülerin außerdem bemerkenswert finde: Dieses Ereignis zeigt, wie mithilfe der social media aus dem Bedürfnis, sich um die Verbesserung der eigenen Situation zu kümmern, auch für andere ein großer Gewinn an Lebensqualität entstehen kann. Was aus Marys Blog wurde, ist nicht nur von ihr abhängig, sondern ganz eindeutig auch von den Reaktionen auf ihr Blog: Die Eltern unterstützen sie, sie bekommt positives Feedback von Peers und Erwachsenen vor Ort, sie muss nachdenken über den Hinweis, dass sie froh sein könnte, dass sie überhaupt etwas zu essen hat, anderswo wäre das nicht gesichert, usw. Sie lernt und wächst an ihrem eigenen Projekt, das sich in ein wachsendes Netz an „Mitlernern“ verwandelt.

Auch bei uns ist das Blog „neverseconds“ von Martha alias Veg inzwischen bekannt. Hier ein Artikel aus der Zeit.

Neue Schulblogs

Gleich zwei neue Schulblogs hat die Stadtteilschule Bahrenfeld in Hamburg:

Das Unterrichtsblog „Migration-Integration“, ein thematisch orientiertes Kursblog des Profilkurses Politik/Gesellschaft/Wirtschaft:
http://migrationintegration.wordpress.com

und ein Schülerblog von SchülerInnen des Kunstprofils der 12. Klasse betrieben:
http://bk12bah.wordpress.com/

Es lohnt sich, darin zu stöbern!

Blogerfahrung

Besonders gut eignet sich ein Gruppenblog zur Projektarbeit. Hier ganz frisch das Projektblog des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums in Hamburg: 26 SchülerInnen bloggen über ihre Arbeit mit ihren Eindrücken und dem gesammelten Material, die sie bei einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gewonnen haben.
Die SuS sind alle als Administratoren (!) in ein von mir vorbereitetes Blog eingepflegt worden, haben gleich das vorgeschlagene Headerbild ausgetauscht und angefangen in ihren Tandems und Arbeitsgruppen zu bloggen. Jede Arbeitsgruppe bloggt mit und unter einer „Kategorie“, die identisch mit ihrem selbstgewählten Thema ist.

http://ewgprojektblog.wordpress.com

Fazit: Nichts erzeugt so viel Engagement, wie die Möglichkeit, mit neuen Medien den eigenen Fragen nachgehen zu dürfen und dabei von der „echten“ Welt außerhalb der Schule wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden:
Am Abend des ersten Tages Blogbetrieb waren schon 240 260 302 Besucher da, und es hat sogar zwei Kommentare aus der „echten“ Welt gegeben. (Twitter is it!)

Liebe ReferendarInnen,

vielen Dank nochmal für eurer wirklich tolles Engagement im Modul!
Ohne den Smartphone-Hotspot von moinsomat am Freitag, wäre es nicht gut gegangen, und der private Router von Delphistarter hat uns am Samstag den Internetzugang für alle gerettet.

Aber nicht nur technisch sondern auch inhaltlich habt Ihr euch alle ein ++ in der Feedbackabteilung („habe ich zum Gelingen des Moduls beigetragen?“) verdient.

Die IT-Abteilung des LI hat nun versprochen, 5m-Beamerkabel zu legen, damit man sich als Vortragender nicht mehr so an die Wand quetschen muss und vom Kabel stranguliert wird. Und das Tagungsmanagement will sich darum kümmern, dass all die Router in den Seminarräumen eine Nummer bekommen, sodass man auch auf andere Router zugreifen kann, wenn der im eigenen Raum überlastet ist. Bin gespannt! 🙂

Ich wünsche euch viel Erfolg und vor allem Freude bei der Arbeit,  gute Noten von den Seminarleitern und vor allem: Spaß mit Weblogs im Unterricht. Mit dem LIA-Modul-Leiter werde ich das Fortsetzungsmodul im Februar für euch absprechen.

Herzlich: Lisa

Unser etherpad

Ergebnisse der Erkundung von Lehrerblogs und Unterrichtsblogs:

http://typewith.me/p0Y7Kmv4oe

Aktualisierung am 16. 1. 12 : Tja, das war’s wohl with typewith.me – ade. Hier sind die aktuell funktionierenden kollaborativen Schreibprozessoren:
http://titanPad.com
http://openetherpad.org
http://www.edupad.ch/
http://primarypad.com/

Und hier die Ergebnisse der Umfrage zur Mediennutzung der TeilnehmerInnen: